Man sieht sich
Man sieht sich
von Guillaume Corbeil
9. Oktober 2015, 19:30 Uhr, Einstein Kultur
ein Projekt in Kooperation mit der Ricarda-Huch-Realschule
mit Balli Van, Ben Cervilla Fischer, Irem Gökbayrak, Julia Klein, Lea Schönhuber, Leonora Hasani, Maximilian Wittmann, Pauline Werner, Raphael Gödde; Rrosefa Hasani, Tamina Heimerl
Regie: Jörg Wesemüller
Choreographie: Simone Lindner
Bühne und Kostüm: Theresa Scheitzenhammer
Inhalt
Eine Gruppe von Jugendlichen stellt sich vor: über ihre Profile bei Facebook, über zahllose "Likes", über die Fotos, die sie von sich zeigen, über ihre Videos. Es beginnt zunächst harmlos: alle Personen scheinen miteinander befreundet zu sein und das Publikum lernt sie über ihre Posts kennen. Sie tun das Erwartbare. Sie teilen ihre Lieblingsmusik, die coolsten Filme, ihre Lieblingsbücher, wen sie kennen, mit wem sie befreundet sind, was sie vorhaben, wohin sie abends ausgehen und was sie erleben. Doch nach und nach wird aus dem „Teilen“ ein Wettkampf. Wer ist der Coolste, der Begehrteste, die Schrägste, Tiefgründigste, Traurigste, die Toteste... Das soziale Netzwerk verkehrte sich in sein Gegenteil. Es geht um maximale Aufmerksamkeit. Und der Gewinner wird aus Rache von der Gruppe assimiliert.
Projektbeschreibung von „Man sieht sich“
Nach einem Kennenlernwochenende im Februar 2015, an dem die Jugendlichen der Schule die Möglichkeit hatten die Arbeitsweise des Regieteams kennenzulernen, fand sich eine Gruppe von 16 Jugendlichen, die gerne bei dem Projekt mitmachen wollten. Es stellte sich heraus, dass sich zu wenig Jungen angemeldet hatten – es wurde daher bei einer anderen Schule (Mittelschule an der Wörthstraße) nach weiteren Jungen gesucht. Neben der Arbeitsweise wie Regie und Choreographie in den Proben konkret für das Stück zusammengeführt werden können, standen somit nach den ersten „Vorproben“ vor den Sommerferien schließlich auch das Ensemble und die Rollen fest. In den Sommerferien wurde nicht geprobt. Von 14.9-9.10 fanden dann 4 x pro Woche Proben statt; auch Schulbefreiungen wurden möglich gemacht, so dass wir jeweils an zwei Tagen pro Woche mit Teilen der Gruppe auch vormittags proben konnten. Nach einem ausführlichen Warm up, folgte ein spielerischer Teil, bei dem die Jugendlichen bestimmte Bewegungsaufgaben bekamen, bei denen sie ermutigt wurden, ihrer eigenen Kreativität zu folgen; in einem dritten Schritt festigten wir das improvisierte Material und legten in einem vierten Schritt den Text darauf. So merkten die Jugendlichen, dass sie Stück für Stück eine Geschichte entwickelten, bekamen mehr Selbstvertrauen und man konnte sehen, dass sie sowohl sprachlich, rhythmisch als auch körperlich sehr in dem intensiven Probenprozess wuchsen. Der Umzug der Proben in das Einstein Kultur im September markierte nochmal eine Weiterentwicklung. Die Premiere am 9. Oktober war schließlich ein großer Erfolg.